6 I Meine Gastfamilie

Nun... Wie kann es nur anders sein. Natürlich war ich mal wieder eine der Letzten, die ihre Gastfamilie bekommen hat aber ich glaube, es hat sich gelohnt!
Die Austauschschüler sagen ja immer, dass man seine Familie bekommt, wenn man am wenigsten damit rechnet. Ich dachte immer, dass das bei mir gar nicht passieren kann weil ich die letzten Wochen permanent angespannt und nervös war, weil ich meine Familie immer noch nicht hatte. Und zwar nur weil ein Stempel fehlte. Welcher Stempel - das wusste meine deutsche Organisation leider auch nicht. Ich habe also so gut wie den ganzen Monat darauf gewartet, endlich mitgeteilt zu bekommen, wo es denn hingeht. Und ich dachte, es gäbe wirklich keinen Moment, an dem ich nicht damit rechne, sie endlich zu bekommen aber doch. Es gab ihn. Nämlich gestern, als ich so müde war, dass ich mich schon um sieben Uhr Abends (!!) auf dem Weg ins Bett gemacht habe aber nicht schlafen konnte, weil meine Gedanken ganz woanders waren. Tja, ich war gerade am Einschlafen als mein Vater ins Zimmer kam, in der Hand das Telefon. Ich wusste dann eigentlich schon was los war aber realisieren konnte ich es doch noch nicht. Und dann teilte mir Frau Laubenstein mit, dass ich nach Utah kommen würde, und zwar in einen Vorort von Salt Lake City, der Hauptstadt also. Zu einer Familie bestehend aus meinen Gasteltern und mehreren Gastgeschwistern die aber alle schon ausgezogen sind. Ich konnte mein Glück kaum fassen weil ich sowohl meine Location (Utah und in der Nähe von zwei großen Städten) als auch meine Familie, die mir perfekt erscheint, gar nicht fassen konnte. Dazu kam meine Schule - (wahrscheinlich auch der Grund, wieso mein Placement so lange gedauert hat), die nämlich eigentlich nur für Austauschschüler aufnimmt, die Geld dafür bezahlen und im Select Programm meiner Organisation ist, obwohl ich ja "nur" das Classic Programm gebucht habe. Meine Gasteltern haben außerdem angegeben dass sie gerne angeln, wandern und zwei Hunde haben, was mich auch freut.
Tja, dann stand ich da und wusste auf einmal wo ich hinkommen würde. Natürlich habe ich mir erst mal die Lage meiner neuen Schule und meines neuen Zuhauses angeschaut sowie alles mit Street View ausgekundschaftet (wie kanns nur anders sein...) bevor ich dann all mein Selbstbewusstsein zusammenkratzte und meine Gastfamilie anrief. Dafür brauchte ich tatsächlich eine Stunde und war dann ziemlich glücklich, dass ich mich endlich traute - nur leider ging keiner ans Telefon. Okay. Ich, völlig resigniert darüber, dass ich mich endlich getraut hatte und keiner hinging, schrieb also eine E-Mail, ich hatte derweil alle Daten meiner Familie zugeschickt bekommen. Nur ein paar Minuten später schrieb mir mein Gastvater zurück, dass sie gerade wieder zuhause angekommen seien und ich jetzt noch einmal anrufen könne. Was ich natürlich auch tat (es war inzwischen halb zwei nachts oder so). Und dann führte ich mein erstes Gespräch mit meiner Gastfamilie. Erst mit meiner Gastmutter. Das war anfangs ein wenig holprig, da ich den Slang wirklich schlecht verstand aber als ich dann mit meinem Gastvater sprach, ging es schon besser. Wir haben nur ein paar Minuten geredet, aber ich hatte wirklich den Eindruck, dass die beiden sehr nett sind und ich konnte sogar Willow, einen der beiden Hunde, im Hintergrund hören.

Das war es dann auch eigentlich schon bis dahin - außerdem fand ich heraus, dass ich schon in drei Tagen fliegen würde. Und da ich bisher ziemlich unmotiviert gewesen war, irgendetwas zu packen, muss ich mich jetzt ziemlich beeilen...

Liebe Grüße,
Lara

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