8 I Erstes Football Game

Hallo meine Lieben!

Es ist zwar schon spät und ich sollte jetzt eigentlich schlafen aber ich kann einfach nicht anders, als von meinem heutigen Tag zu berichten. Heute war nämlich mein erstes Football Game. Hört sich doch schon mal recht klassich an, oder? Und genau deshalb habe ich mich schon so lange darauf gefreut... Es war jedenfalls so, dass ich schon vor ein paar Tagen immer wieder Leute davon habe reden hören, dass bald (diesen Freitag, also heute) das Football Game an unserer Schule stattfinden würde und natürlich dachte ich mir die ganze Zeit... Wär schon ziemlich cool da hinzugehen... Leider habe ich bisher keine wirklichen Freunde gefunden oder auch nur so, dass ich sie gefragt hätte, ob sie mit mir zum Footballspiel gehen. Auf jeden Fall kam dann heute Nachmittag meine Mom ins Zimmer und sagte, dass mich Sam, ein Mädchen, dass ich schon vorher aus der Kirche kannte, mit der ich aber nur drei Worte gewechselt hatte, in einer Stunde zum Spiel abholen würde. Ich war erst einmal ein bisschen verwirrt, habe aber gar nicht weiter nachgefragt, weil ich gerade mit meiner Schwester am Skypen war. Nun, ich habe zwar nachgefragt, wie es dazu kam aber ich glaube meine Gasteltern haben nicht ganz verstanden was ich von ihnen wollte... Insofern: Egal, ich geh zum Footballspiel! Sam hat mich dann abgeholt und ich habe mein erstes richtiges Spiel gesehen. Und das war einfach wirklich... (da hat der Montessori kein Adjektiv gefunden, Grüße an Lea). Alleine die Landschaft ist wie im Film. Im Hintergrund die Berge (oder eher Hügel) und dann der riesige Footballplatz mit den rot-goldenen Spielern... Über das Footballspiel an sich kann man gar nicht so viel sagen... Wir haben verloren aber ich habe alles gelernt, was man wissen muss, um sein Team richtig anzufeuern. So, und jetzt kommen wir zum eigentlich richtig guten Teil: Danach hat mich Sam gefragt, ob ich noch mit zu Freunden kommen möchte. Ich wollte schon nein sagen, weil ich dachte, vielleicht ist das nur so eine amerikanische Freundlichkeitsfloskel etc. aber da wir uns davor wirklich gut verstanden haben und ich bis dahin noch keine wirklichen Freunde gefunden hatte (vielleicht schreibe ich darüber noch einen eigenen Eintrag) habe ich doch zugesagt. Wir sind dann also zur besagten Freundin gefahren und da saßen wir dann, ich am Anfang noch ein bisschen verloren, ums Lagerfeuer und haben Musik gehört und Marshmallows gegrillt (und ich habe amerikanische Schokolade probiert - die ist tatsächlich gar nicht sooo schlecht wie viele sagen!). Das alleine war schon sehr schön und langsam habe ich mich auch wirklich wohl gefühlt. Aber der beste Part war eigentlich der Deep-Talk mit der Gastgeberin... Ich kann das gar nicht beschreiben aber irgendwie haben wir auf einmal über Sachen geredet, über die man normalerweise nicht mit Leuten spricht, die man seit einer Stunde kennt aber es war einfach wunderschön. Leider musste ich dann auch schon wieder nach Hause, weil ich bis um Elf wieder zuhause sein sollte. Sam hat mich nach Hause gebracht und (das hört sich gerade echt bescheuert an, sorry dafür) irgendwie hat das so zwischen uns gepasst, was wir uns auch gesagt haben und ich glaube, ich finde langsam meine Freundesgruppe. Nunja, mehr gibt es auch eigentlich nicht zu sagen. Aber es war der schönste Tag, den ich bisher in Amerika hatte und ich hoffe, es folgen viele weitere.

Dankeschön!