9 I Meine Gefühle

Es ist nahezu unmöglich, meine Gefühle seit einer Woche zusammenzufassen aber schon jetzt gibt es so viel dazu zu sagen! Also dachte ich mir, ich schreibe einfach mal ein bisschen was dazu. So. Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll.
Ich wusste, dass mein Auslandsjahr emotional werden würde. Aber ich glaube dem Ausmaß war ich mir dann doch nicht bewusst. Und zwar in allen Bereichen. Es ist nicht nur so, dass ich alles jetzt schon vermisse (was ich nicht gedacht hätte nach einer Woche), sondern auch, dass ich so gut wie jeden Tag irgendwann einfach anfangen muss zu weinen. Und zwar nicht, weil es mir schlecht geht - ich habe die beste Gastfamilie die man sich wünschen kann - sondern einfach so. Ohne wirklich ersichtlichen Grund (und wer mich kennt: ich weine weder viel noch gerne...). Und im nächsten Moment geht es mir wieder super gut. Ich fühle mich wie in meinem Wechseljahren... (was wohl auszuschließen ist). Einfach alles was ich hier so erlebe, wird von mir so richtig "überemotional" aufgenommen. Obwohl man natürlich auch sagen muss: die ersten Tage sind nicht einfach. Sind sie wirklich nicht. Ich hätte immer gedacht die Eingewöhnungsphase wird halt ein bisschen anstrengend, viele Missverständnisse etc. aber das ist es gar nicht. Es ist eher so, dass mich die Schule extrem anstrengt und ich alles (und alle) so unglaublich vermisse. Die Schule ist teilweise einfach schwer für mich, vor allem weil ich erst nach Schulbeginn gekommen bin und jetzt alles aufholen muss aber auch, weil es einfach anstrengend ist, den ganzen Tag Englisch zu sprechen. Ich bin irgendwie noch nicht richtig im Englischen angekommen, was bei mir eigentlich immer ziemlich schnell geht, aber irgendwie gerade nicht. Und man muss einfach sehr viel mehr darüber nachdenken, was man sagt. Dazu kommt, dass man immer aufmerksam sein muss, neue Leute kennenlernt (deren Namen man sich merken sollte, woran ich jetzt schon scheitere...). Ich denke viel an Zuhause. Vor allem an meine Schule. Ich meine High School ist schon interessant aber an meine Schule kommt einfach nichts ran. Und an die Gewissheit, nicht mehr zurückzukommen und alles ist so wie es war - das ist irgendwie wirklich schlimm für mich. Ich vermisse meine alten Lehrer so unglaublich, ich vermisse die Routine, sogar meinen alten Taschenrechner vermisse ich. Von meinen Klassenkameraden ganz zu sprechen - vor allem die, von denen ich weiß, dass ich sie vielleicht nie mehr wirklich sehen werde. Meine Freunde natürlich auch aber das geht bei den meisten noch obwohl es ein paar gibt, die ich auch unglaublich vermisse. Und das alles nach einer Woche... Ich glaube ich merke jetzt erst wirklich, wie sehr ich meine Freunde doch brauche. Vor allem die ersten paar Tage war es schlimm, als ich "niemanden" hatte. Auch jetzt gibt es natürlich noch niemanden, den ich einen "Freund" nennen würde, aber ich finde langsam meine Leute, was wirklich sehr angenehm ist. Ich kann aber grundsätzlich sagen, dass ich mich bei meiner Gastfamilie wirklich sehr wohl fühle und sie sehr nett sind und sich um mich kümmern. Tja, was kann man sonst noch sagen... Schule ist immer noch anstrengend haha. 
Was ich am meisten vermisse ist tatsächlich meine Schule. Ich liebe diese Schule und ich kann es immer noch nicht realisieren, nicht mehr Schüler dort zu sein. Und ich weiß, ich kann immer kommen und alle besuchen aber es wird nicht das Gleiche sein. Aus verschiedensten Gründen. Oh Gott... So ein Auslandsjahr ist so viel, das kann man einfach nicht in Worte fassen. Aber ich hoffe, dass ich das hier in ein paar Jahren lese und genau weiß, was ich damit meinte. 
Dieser Eintrag ist zwar sowohl wirr als auch vielleicht nicht wirklich aufschlussreich aber er passt gerade zu dem, wie ich mich fühle, insofern ist das okay schätze ich. 

Ich hoffe, euch geht es gut und meinem späteren Ich auch.
Ich hab euch alle so unglaublich lieb,
Lara

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