16 I Cabelas und Harvest-Proposal

Ja richtig, mein letzter Post ist erst drei Tage her aber ES IST SO VIEL PASSIERT!
Ich glaube die letzten Tage hier waren die besten, die ich bisher hatte. Und deshalb fange ich gleich mal mit gestern an: Das war nämlich der bisher schönste Tag meines Auslandsjahres. 
Wie die meisten vermutlich wissen, gibt es an amerikanischen Schulen sehr viel mehr Schultänze als in Deutschland und der nächste Tanz an meiner Schule ist diesen Monat: Harvest. Harvest ist eine Art Halloween-Tanz, auf jeden Fall verkleidet man sich. Aber, wie kann es nur anders sein, man geht natürlich zusammen mit einem Jungen. Da ich natürlich nicht besonders viele Leute kenne und die meisten Dates schon vor Wochen ausgemacht wurden, habe ich mich nicht sonderlich darum gekümmert, bis mir dann irgendwann aufgefallen ist, dass ich eigentlich schon echt was verpasse wenn ich nicht gehe... Und so kommt es, dass ich gestern Abend einen Jungen zu Harvest eingeladen habe. In Amerika fragt man aber nicht einfach, ob jemand mit einem hingeht. Nein, nein, nein - da muss man schon eine Art "Einladung" machen. Und da Harvest Girls Choice ist, bin ich dann gestern mit meinen Mädels zum Haus des besagten Jungen gefahren. Meine Einladung bestand unter anderem aus einem Heuballen. Da fing der Spaß schon an. Heißt: Ich und Jenna steigen aus, schleppen den Heuballen zum Garten dieses Jungen und stellen ihn vor die Tür, versuchen nicht gesehen zu werden (was nicht ganz so einfach ist, wenn das Haus ungefähr nur aus Glas besteht und die Familie gerade ihr Abendessen genießt...), laden den Heuballen vor die Haustür, klingeln und rennen dann so schnell wie möglich zurück zum Auto, ums uns dann zu dritt in die vordere Reihe zu zwängen, ich außen, versuche mit einer Hand die Tür festzuhalten (die aufgrund zu vieler Menschen in der vorderen Reihe nicht zugehen will) und wir fahren mit quietschenden Reifen weg. Ja, wie man sich vorstellen kann: das hat verdammt viel Spaß gemacht. Vor allem, da Hannah eine Stunde zu spät war und wir nur noch ein paar Minuten hatten, um die ganzen Sachen einzukaufen und einen Heuballen zu finden, der zu Verkauf steht (letztendlich haben wir eine Nachbarin die Tiere hält im Supermarkt getroffen und haben einen Ballen bei ihr abgeholt)... Das war mit Abstand das witzigste Erlebnis, das ich bisher in Amerika hatte.
Aber es ist die letzten Tage so viel mehr passiert! Ich war mit meiner Gastfamilie bei Sizzlers zum Abendessen, wir waren beim Frühstücken und ich war das erste Mal bei Cabellas, was eine Art Fischen/Jagen/Outdoorladen ist, was ziemlich cool war. Vor ein paar Tagen war ich außerdem mit meinem Host Dad angeln. Wir haben zwar keinen Fisch gefangen, dafür aber einen riesigen Frosch (siehe unten). Nicht zu vergessen: ich hatte ein unglaublich interessantes und informatives Gespräch über Religion mit meinem Gastvater, war mit den Glauben der Mormonen wirklich sehr viel näher gebracht hat. Generell finde ich den Mormonentum sehr interessant und es ist schön, so viel mit einer Religion zu tun zu haben um sich wirklich eine Meinung darüber bilden zu können. Es gibt nämlich sowohl sehr viele Punkte, in denen ich mit den Mormonen übereinstimme, als auch viele, bei denen ich es nicht tue. Und ich werde wirklich von allen total nett und herzlich aufgenommen und kann alles fragen, was eine große Hilfe ist, da ich wirklich versuche, zu verstehen, an was sie glauben. 
In der Schule läuft es auch immer besser, es ist immer noch anstrengend und manchmal frage ich mich, wieso ich das mir antue aber es ist auf jeden Fall eine Erfahrung wert.
Auch was Freunde angeht wird es immer besser, da ich jetzt einfach so meine Gruppe gefunden habe, weiß, wo ich mich zum Lunch hinsetzen kann und es ist einfach sehr viel einfacher geworden. Generell geht es mir gerade einfach wirklich gut (die meiste Zeit) und ich freue mich auf die Tage die noch kommen. Allerdings vergeht die Zeit so schnell... Ich bin jetzt schon mehr als einen Monat hier!!!! Das ist so komisch, ich kann es gar nicht beschreiben. Obwohl sich Deutschland inzwischen wirklich weit weg anfühlt. Trotzdem denke ich jeden Tag an Deutschland, vor allem an meine alte Schule, und es ist echt interessant: mir kommen mehrmals am Tag einfach zusammenhangslose Momente aus Deutschland, teilweise schon Jahre her ohne Bedeutung, in den Kopf und ich lasse hier mehr oder weniger mein Leben Revue passieren.
Soviel zu mir! Ich hoffe, euch geht es auch allen gut!


Mein Harvest-Proposal


Cabelas

Cabelas

Angeln mit meinem Host Dad

Frosch-Angeln



Sizzlers

Dinner bei Sizllers



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