28 I Thanksgiving und Lights at temple square

Es ist mal wieder so weit und die gute Lara hat Zeit, von ihren Erfahrungen in Amerika zu berichten.
Wie die meisten wahrscheinlich wissen, war am Donnerstag Thanksgiving, eines meiner neuen Lieblingsfeste, und dafür haben alle Schüler von Mittwoch bis Freitag (plus Wochenende) frei bekommen. Da meine Familie mich gefragt hat, ob ich nicht deutsches Brot für Thanksgiving backen wolle (da ich schon seit Ewigkeiten Brot backen möchte...), habe ich dann erst mal den halben Mittwoch in der Küche gestanden. Da unser Ofen kaputt ist, mussten wir das Brot aber bei Grandma's ein paar Straßen weiter in den Ofen schieben, was dazu geführt hat, dass Andrea, Cata und ich während das Brot im Ofen war zu Deseret Industries, der auch nur ein paar Straßen entfernt ist, gefahren sind, um ein bisschen shoppen zu gehen. (Deseret Industries ist ein Second Hand Laden bei dem man seine Sachen kostenlos abgeben kann und diese anschließend sehr günstig verkauft werden). Das war super witzig und wir haben alle ein paar schöne Sachen gefunden. Tja, da wir aber leider ein bisschen zu passioniert einkaufen waren, hat das Ganze damit geendet, dass das Brot 15 Minuten zu lange im Ofen war, was ihm aber nicht wirklich geschadet hat, insofern hat es sich gelohnt. Danach waren wir noch bei Target (ach, ich liebe Target...), Smith's und Natural Groceries (laut Chris und Erika der best-riechende Laden).
Am Donnerstag war es dann soweit: Thanksgiving! Da das für mich das erste Thanksgiving war, war ich natürlich gespannt wie das so werden würde - auch, weil ich mich in Amerika am meisten auf Thanksgiving, Weihnachten und den ersten Besuch bei Michael's craft store gefreut habe. Wir sind alle zusammen zu Bradens Mutter und ihrem Mann gefahren, die nur ca. eine halbe Stunde entfernt wohnen, und haben dann erst einmal ein paar Stunden lang Spiele, die ihr Mann ausgesucht hat (mit Passion...) gespielt und es kamen immer mehr Leute und Familienmitglieder die ich noch nicht kannte, insofern habe ich viele neue Bekanntschaften gemacht. Dann gab es endlich Essen: Truthahn (ein Wunder...) den auch der (angebliche) Vegetarier natürlich probieren musste, Kartoffelpüree und Stuffing. Stuffing ist Gemüse o. Ä. mit dem man entweder den Truthahn füllen kann oder die es als Beilage gibt. In unserem Fall war es eine Beilage. Braden hatte schon gesagt, das wäre sein Lieblingspart an Thanksgiving und ich muss sagen: meiner auch. Stuffing ist verdammt lecker. Nachdem wir uns also alle schön überfressen haben, gab es dann natürlich noch den altbekannten Pumpkin-pie und noch ein paar andere Kuchen sowie Peanutbutter-bars, die anscheinend auch sehr typisch amerikanisch sind (und empfehlenswert...). Es ist außerdem eine Tradition, dass jeder der Reihe nach vor dem Essen darüber spricht, für was er dieses Jahr dankbar war. (Offensichtlich) war ich dafür dankbar, die Möglichkeit zu haben, nach Amerika zu kommen und in so einer tollen Gastfamilie gelandet zu sein, meinen Traum nie aufgegeben zu haben und dass mir meine Eltern in Deutschland die finanzielle Möglichkeit zu einem Auslandsjahr geben können. Eigentlich wollte ich die emotionale Rede raushauen und sagen, wie dankbar ich bin, da ich aber schon nach zwei Wörtern kurz vor dem Weinen war hat das dann irgendwie nicht geklappt. Ich habe aber einen Brief für meine ganze Familie geschrieben, in dem ich mich für alles bedankt habe und den Andrea am Ende vorgelesen hat, insofern glaube ich, die Nachricht ist angekommen. Nach dem Essen war Thanksgiving eigentlich auch schon beendet und wir sind wieder nach Hause gefahren. Wie gesagt - ich liebe Thanksgiving, ich finde es ist eine unglaublich schöne Tradition und es hat Spaß gemacht. Zuhause haben wir dann, auch wenn alle ziemlich müde waren, noch mit Megan und ihrem Sohn Jurassic Park angeschaut und meine Meinung über diesen Film hat sich tatsächlich drastisch geändert.
Freitag. Was soll man sagen? Black Friday. Und nein, ich war keine von den gestörten Menschen sich nach dem Thanksgiving-Dinner vor einen Laden setzt, um dort die Nacht zu verbringen und zu warten, bis der Laden um Vier aufmacht, um sich anschließend mit einer Horde aggressiver Hausfrauen um den neuen, 50% reduzierten, Wisch-Wasch 2000 zu kloppen. Aber natürlich bin auch ich Black Friday shoppen gegangen. Erst mit Lucie (meiner Freundin, nicht meinem Hund) und Andrea, dann mit Lucie und Eva (Andrea musste nach Hause und Hausaufgaben machen). Ich habe eine Menge Weihnachtsgeschenke gekauft und ein paar Klamotten. Ich finde Black Friday ist schon ganz cool (und ja, aus der geplanten "nur-für-die-Erfahrung"-Shoppingtour wurde eine "Oh-Gott-ist-es-schon-spät"-Shoppingtour) aber den Hype verstehe ich dann doch nicht so ganz.
Am Samstag habe ich mich dann noch mit Lily getroffen, wir haben ein paar weitere Geschenke gekauft und im Auto die kugelsicheren Pfadfinder gehört (bitte lass mich in ein paar Jahren noch wissen was ich damit meine haha).
Sonntag Abend waren ich, Andrea, Braden Cata und Bennett mal wieder in Salt Lake beim Temple Square, da der Tempel zur Weihnachtszeit wunderschön beleuchtet ist. Es war wunderschön. Generell ist der Tempel die schönste Kirche, die ich je gesehen habe und mit den Weihnachtslichtern ist er noch viel schöner. Außerdem haben wir eine Missionarin aus Deutschland getroffen, mit der ich mich ein bisschen auf Deutsch unterhalten habe. Es ist immer noch so komisch, Deutsch zu sprechen... Sie hat mir ein bisschen erzählt, wie sie zum Glauben kam (ihre Familie sind übrigens Mitglieder), wie es ihr in Amerika geht und es war wirklich interessant mit jemandem zu reden, der ja grundsätzlich aus dem gleichen Umfeld kommt, nur mit der Kirche vertraut ist. Es hat mich wirklich gefreut.
Tja, heute, am Montag, war ich dann noch mit Emmalee, Sara etc. bei Wendy's (einer Fast-food-Kette bei der ich davor noch nie war), was auch ganz entspannt war.
Liebe Grüße!
Lara


Temple Square in der Weihnachtszeit

Weihnachtsfieber in meiner Schule

Deseret Industries


Thanksgiviiiiing!




Peanutbutter-bars

Pumpkin-pie








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